Steam. Schnäppchenjagd. Und so.

Wie schnell man doch seine Meinung ändern kann. Wie schon das ein oder andere Mal bemerkt, bin ich der ganzen Games Download Sache gegenüber ja eher skeptisch eingestellt. Klar, ich habe mir schon das ein oder andere Spielchen über Xbox Live und dem Wii Shop geholt, wurde aber dabei irgendwie immer ein klein wenig vom schlechten Gewissen geplagt. Eine angfreifbare Box im Regal und ein physischer Datenträger im Laufwerk sind mir halt dann doch sehr wichtig. Manchmal hat man aber keine Wahl, manche Titel sind einfach nur als DLC (Download Content) erhältlich, und das oft auch nur auf einer bestimmten Plattform.

Als ich neulich in einschlägigen Adventure-Game Foren herumfragte, ob man mir gute Titel mit Zeitreise Aspekt empfehlen könnte, verwies man mich auf Time, Gentlemen, Please!“ und „Ben There, Dan That!, die aber halt nur auf der PC Spieleplattform STEAM verfügbar sind. Schweren Herzens wurde also beim 1000-und-Einsten Dienst ein Account angelegt und die beiden Games für wenig Geld gekauft. Reines Mittel zum Zweck. Ohne weitere Absichten. Ich bin ja nicht mal PC Gamer. Pfah, hoch leben die Konsolen!

Doch die Sache verselbstständigte sich: Zur STEAM Einführung am Mac gab’s das hochgelobte PORTAL eine Zeit lang für alle gratis. Und da ich das Spiel bisher eh nicht kannte, wurde es gleich gekauft geholt. Kurz darauf machte dann die Runde, dass der ebenfalls hoch gelobte PC Klassiker DEUS EX für kurze Zeit verbilligt angeboten wurde. Zuschlagen? Was solls, die drei-Euro-irgendwas tun nicht weh. Aber jetzt Schluss mit STEAM, ich hab sowieso keine Zeit zum Spielen. Nix da. Gestern schnappte ich die Info auf, dass eine Vorbestellung  für die am 07. Juli angekündigte Special Edition von MONKEY ISLAND 2 (Kult! Kult! Kult!) den ersten Teil GRATIS beinhaltet. Das war mir 10 Euro schon wert. Aber jetzt wirklich endgültig Schluss, Aus, Ende, Genug. Denkste. Ein Bekannter verriet mir, dass jeder Besitzer einer ATI oder NVIDIA Grafikkarte zwei Erweiterungen von HALF LIFE 2 gratis bekommt. Muss ich haben. Kost ja nix. Vielleicht sollte ich aber davor mal Half Life 2 spielen. Oder den ersten Teil. Hm. Aber ich kann warten. Die sind sicher auch irgendwann mal kurze Zeit Gratis zu haben.

UPDATE 29.06.2010:
Das nächste Schnäppchen: TALES OF MONKEY ISLAND Complete Pack gab’s Ende Juli für einen Tag um 11 statt um 33 Euro.

Tja, das ist geworden aus meiner felsenfesten Überzeugung, dass ich resistent gegen DLC bin. Aber ich muss halt schon zugeben, dass das STEAM Modell sehr ansprechend ist. Ähnlich wie bei iTunes (…das ich aber nach wie vor verweigere, keine Angst) bekommt man die Artikel und Angebote in einem eigenständigen Programmfenster präsentiert, was schon irgendwie einen Reiz hat. Obwohl eigentlich nur normale Web-Inhalte geladen werden, die im normalen Browser auch möglich wären. Dürfte ein psychologischer Trick sein, der aber (siehe iTunes) wunderbar funktioniert. Und natürlich sind letztendlich die große Spiele Auswahl und die vielen Sonderangebote ein Traum, die den natürlichen Sammlerdrang regelmäßig  ansprechen. Und das völlig legal. Die Community Features (Profil, Sprach Chat, Achievements etc.) sollten auch nicht unerwähnt bleiben.

Ach ja: STEAM lässt sich übrigens auf mehreren Computern installieren, wo man dann seine erstandenen Spiele nach Belieben runterladen und spielen kann. Nur muss ich erst rausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, die gleichen Savegames automatisch auf mehreren Computern zu verwenden, was ja durchaus praktisch wäre (Ein erster Test mit Monkey Island SE brachte ein negatives Ergebnis – Ist das vom Spiel abhängig?

Fazit: STEAM ist klasse. Schnäppchen jagen ist super.  Legal sowieso. Am PC spielen ist gar nicht mal sooooo schlecht.  DLC…  naja. Man kann sich dran gewöhnen. Unter Umständen.

PS: Jetzt müsste ich die ganzen tollen Games eigentlich nur noch spielen…

SAVEGAME-UPDATE1:
Anscheinend sind serverbasierte Savegames schon seit längerem angekündigt („Steam Cloud“. Derzeit werden die Savegames aber leider nur lokal am Rechner gesichert. Dass heisst USB Stick Data Swapping ist angesagt. Moderne Menschen können aber auch die Dropbox verwenden 😉

Falls es jemand interessiert wie ich das mache:
Unter Windows XP und Windows 7 werden die Savegames von Steam entweder unter

„C:\Dokumente und Einstellungen\Username\Anwendungsdaten\Spielehersteller\„,
oder
C:\Users\Username\Documents\Spielehersteller

gespeichert. Ich habe von diesem Ordner eine Verknüpfung erstellt und diese auf einen USB Stick/in die Dropbox kopiert, damit ich mit einen Klick dort hingelande, und die Files „savegame.001“ etc. auf den USB Stick/in die Drobpox kopieren kann.

Auf dem zweiten Computer kopiere diese Files dann einfach in den selben Ordner und beim nächsten Steam Start sind die neuen Savegames  einsatzbereit. Achtung: „Settings.ini“ nicht mitkopieren, das speichert die Rechner spezifischen Einstellungen (Auflösung, etc.) ab. Was „spielname.bin“ genau macht weiß ich nicht, ein mitkopieren hat bisher aber nicht geschadet.

SAVEGAME-UPDATE2 (09.07.2010):
Manche Spiele (ich vermute die, die auch Achievements beinhalten) unterstützten die „Steam Cloud„, also das Speichern von Savegames am Steam Server, manche nicht. Wie ich drauf komme? Das frisch installierte Monkey Island 2 SE speichert die Savegames nämlich nicht laut der oben genannten Ordnerstruktur, und eine schnelle Google Suche ergab, dass es die „Steam Cloud“ unterstützt! Mit dem neuest Steam Client Update vom 01. Juli ist es nun übrigens möglich, in den Steam Optionen (Einstellungen/Downloads)Enable Steam Cloud synchronization for games which support it“ zu aktivieren. Wem das alles zu modern ist, der kann also nach wie vor lokal am PC sichern. Nett!

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