Mein Windows Phone 7 Testbericht.

Man kann über technische Entwicklungen immer wieder aufs neue staunen. Obwohl man immer glaubt, alles gesehen zu haben und zu wissen, was als nächstes kommt, wird man immer wieder überrascht.  So geschehen bei unseren Mobiltelefonen. Vor 2007 machten sich nur die wenigsten Gedanken darüber, ob nicht die Zeit reif dafür wäre, das geliebte Handy neu zu überdenken. Ein Handy war eben ein Handy. Zahlenblock-Tastatur, ein kleiner Farbscreen, nur eine handvoll Hersteller mit verschiedensten halbdurchdachten Bedienkonzepten und rudimentäre Online Features. Der kalifornische Computer Hersteller Apple schaffte 2007 dann etwas, was man allgemein einen Paradigmenwechsel nennt, denn mit dessen neuen und revolutionären Telefon namens „iPhone“ veränderte sich alles. 95% der Bedienung direkt über den Touchscreen, kaum Hardwaretasten und 24/7 Internetanbindung.

Touchscreen Bedienung und mobiles Internet gab es zwar schon vor dem iPhone, diese Geräte wurden damals aber noch „Personal Digital Assistant“ (PDA) genannt und wurden überwiegend im Businessbereich eingesetzt. Vor dem iPhone benötigte man für die Bedienung des Touchscreens aber einen Stift und die Betriebssysteme dieser Geräte waren im Prinzip nur verkleinerte Versionen der Desktop Computer. Apple erkannte als erster, dass ein Gerät, das zu 100 % in den Händen gehalten wird und komfortabel mit den Fingern bedienbar sein soll, auch zu 100% auf die Finger angepasst werden muss. Das Ergebnis dieser Erkenntnis ist nun das iPhone, welches den Begriff „Smartphone“ prägte und die Handylandschaft ein für alle mal veränderte. Zahlreiche Hardwaretasten, Ziffernblöcke, Eingabestifte, umständliche Menüs und sündteure mobile Internettarife sind Vergangenheit, die Zukunft gehört eindeutig den von Apple revolutionierten Smartphones.

Das iPhone war ein voller Erfolg und nicht nur die Apple Jünger erkannten die Vorzüge des neuen Bedienschemas. Doch die Konkurrenz schläft nicht, und so schickte Google Ende 2008 sein Smartphone Betriebssystem „Android“ ins Rennen, welches vom Grundprinzip her fast identisch mit dem des iPhone ist, jedoch auf mehr Offenheit und Konfigurierbarkeit setzt. Anfangs wurde Android wegen einigen Kinderkrankheiten seitens Soft- und Hardware eher noch belächelt, doch zahlreiche Updates des Betriebssystems und neue Telefon Modelle verschiedenster Hersteller ließen Android spätestens 2010 zu einem ebenbürtigen Gegner des iPhones werden. Doch war da nicht irgendwann mal noch jemand anderer neben Apple und Google gewesen? Genau, Microsoft. Und deren veraltete Windows Mobile Plattform lief höchste Gefahr, neben dem iPhone und Android in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Teil 1/7 – Alles Neu.

Wie man es von Microsoft gewohnt ist reagierte der Konzern zwar etwas träge, aber dafür mit vollem Einsatz auf die Smartphone Bedrohung, als sie dann 2010, über drei Jahre nach dem iPhone, ebenfalls in den Smartphone Markt einstiegen. Gar nicht so üblich für Microsoft war aber die Radikalität dieses Einstiegs, denn das bisherige Windows Mobile 6.5 wurde gnadenlos eingestampft, um einer kompletten Neuentwicklung Platz zu machen: Windows Phone 7.

Windows Mobile war bis zur Version 6.5 hauptsächlich per Stift zu bedienen und glich auch optisch eher einer Mini-Version des großen Windows Betriebssystems als einem Smartphone. Windows Phone 7 geht nun in die völlig andere Richtung, der ganze alte Ballast wurde gnadenlos abgeworfen und Microsoft setzt ebenso wie das iPhone und Android konsequent auf Touch Bedienung, ständige Internetanbindung und höchst möglichen Bedienkomfort. Es ist kaum zu übersehen, dass sich Microsoft sehr eng am iPhone orientiert hat, denn „weniger ist mehr“ zieht sich durch das gesamte Konzept des neuen Telefons.

Teil 2/7 – Das Konzept.

Windows Phone 7 wird als Smartphone vermarktet, „das dich vor Smartphones schützt„. Mit dieser anfangs etwas seltsam klingenden Phrase ist gemeint, dass es mit WP7 einfacher als bei der Konkurrenz möglich sein soll, Neuigkeiten schnell und mit wenig Aufwand im Blick zu behalten. Beim iPhone muss man nämlich die Apps starten, um detailliert zu sehen, was es an neuen Inhalten gibt, beim WP7 bekommt man Neuigkeiten gleich direkt auf der Startseite durch so genannten Kacheln („Tiles“) übersichtlich und in Echtzeit angezeigt.

Microsoft greift  hier anscheinend hauptsächlich das iPhone und weniger Android an, denn bei letzterem gibt es schon seit den frühesten Versionen so genannte Widgets, die nach eigenem Belieben auf den Homescreens platziert werden können. Diese sind enorm vielfältig und in höchstem Maße konfigurierbar, was sie meiner Meinung nach weitaus effektiver als die WP7 Startseite mit seinen doch recht simplen Kacheln macht.

Die Touch Bedienung meines Modells (dazu später mehr) funktioniert tadellos und das Bild reagiert scheinbar verzögerungsfrei auf die Fingereingaben. Sämtliche Bewegungen der Grafiken sind sehr smooth animiert und bei erreichen des Seitenendes werden die Inhalte etwas zusammengestaucht, was sehr charmant aussieht. Man navigiert in den Apps mittels seitliches Wischen durch die verschiedenen Kategorien, welche sich quasi im Kreis bewegen. Alle – Neue – Zuletzt Verwendet – Alle – Neue… usw. Ich persönlich empfinde die Bildschirmtastatur als absolutes Hightlight, denn die Fehlerquote der falsch erwischten Zeichen liegt in meinem Fall hier deutlich unter iPhone und Android. Gemeinsam mit dem sympathischen „Knack“ Geräusch bei Tastenanschlag empfinde ich das Schreiben mit dem WP7 als wirklich angenehm, kein Vergleich mit dem engen und überladenen Soft-Keyboard meines HTC Desire Android Handys. Tja, man kann nicht alles haben.

WP7 hat Facebook und Windows Live gleich direkt ins Betriebssystem integriert, wodurch die dortigen Freunde auch direkt in die Kontaktliste importiert werden. Dort kann man die neuesten Updates sehen ohne dafür eine eigene App starten zu müssen. Außerdem sieht man in der Fotogalerie auch gleich die neuesten auf Facebook veröffentlichten Fotos. Was Microsoft als „Alles an einem Ort“ anpreist ist aber ebenfalls für Android User nichts Neues, denn auch dort gibt es eine ähnliche  Social Media Integration schon längst. Das verstärkt für mich den Eindruck, dass man mit dem WP7 versucht, dem iPhone Konkurrenz zu machen, und Android ignoriert bzw bestenfalls als Inspirationsquelle sieht.

Die Google Einbindung klappte übrigens ebenfalls einwandfrei, Mails und Kalender wurden sofort nach Anmeldung synchronisiert und angezeigt. Es ist auch möglich, mit Outlook und anderen Services zu synchronisieren, das habe ich mangels eines Kontos jedoch nicht ausprobiert.

Generell wirkt das WP7 sehr reduziert und aufgeräumt. Der Setup bei der erstmaligen Inbetriebnahme ist kurz und schmerzlos und auch so hat man kaum Einstellungs-  und Modifikationsmöglichkeiten. Nach wenigen Minuten Beschäftigung mit dem Telefon hatte ich alles durch und wusste schon nicht mehr was ich denn noch ausprobieren sollte.

Das ganze klingt nun aus der Sicht eines begeisterten Technik Freaks wie mir etwas negativ, aber für den unbedarften Durchschnitts User, der sein Telefon lediglich benutzen, und nicht auswendig lernen möchte, könnte dies durchaus einen Kaufgrund darstellen. Hier scheint das Motto „Windows Phone 7 schützt dich vor Smartphones“ zu greifen, denn durch die Reduziertheit gelingt es einem kaum, mit dem WP7 Zeit zu vergeuden. Das weiß vermutlich niemand besser als ein überzeugter Android User wie ich, der ein Lied davon singen kann, wie leicht man sich bei Android in den zahlreichen Optionsmenüs bei weitläufigen Konfigurationsorgien verlieren kann. Ich persönlich mag das aber, der durchschnittliche User wahrscheinlich eher nicht so.

Einige mehr oder minder nützliche Programme sind schon vorinstalliert, auf die ich hier aber nicht näher eingehen werde. Als Browser steht selbstverständlich eine mobile Version des Internet Explorers zur Verfügung. Der macht seinen Job gut gut, lädt in einer ordentlichen Geschwindigkeit, zeigt aber Texte irgendwie seltsam an. Ich kann nicht genau sagen, was der Internet Explorer anders macht als die Browser am iPhone und auf Android, aber irgendwie konnte er mich nicht vom Hocker hauen. Und wenn wir schon bei Microsoft-Only-Programmen sind: Für die Suche steht am WP7 ausschließlich Bing zur Verfügung, Google wurde anscheinend ausgesperrt. Auch Google Maps ist nicht vorhanden, aber der Microsoft eigene Kartendienst macht seinen Job überraschend gut und die GPS Position war schnell gefunden und die Satelliten Fotos enorm schnell geladen.

Reichen einem die vorinstallierten Programme nicht aus, kann man sich natürlich im so genannten „Marketplace“ neue besorgen. Dieser ist sozusagen das Gegenstück zum App Store von Apple und dem Android Market und gefällt durch seinen übersichtlichen Aufbau. Derzeit ist er aber noch recht leer, denn es braucht halt einfach seine Zeit bis sich ein ordentlicher App Katalog aufgebaut hat. Deshalb kann ich zu diesem Zeitpunkt noch kein richtiges Urteil über den Marketplace abgeben, es gibt zumindest jede Menge Demoversionen, das ist schon mal ein guter Start.

Teil 3/7 – Die Hardware.

Anders als das iPhone gibt es verschiedenste Geräte verschiedenster Hersteller, auf denen WP7 läuft. Microsoft macht hier jedoch strikte Vorgaben, damit es nicht zu einem Wildwuchs wie im Android Lager kommt, wo sich Hardware mit den unterschiedlichsten Merkmalen seitens Rechenpower, RAM, Speichergröße und Displayauflösung tummelt. Ich hatte für meinen Test das HTC  7 Trophy zur Verfügung, welches ein 3,8″ Display mit 800×480 Pixel Auflösung, einen 1Ghz Prozessor, 576MB Ram,512 MB internen Speicher und einen 1300mA starken Akku bietet.

Die Vorderseite des Gehäuses ist aus Glas und Metall, die Rückseite aus gummierten Plastik. Die beiden Hardwaretasten für Standby und Kamera sind in Ordnung, haben einen guten Druckpunkt und wackeln kaum. Die drei standartisierten Bedienungstasten „Zurück„, „Home“ und „Suche“ sind übrigens keine wirklichen Tasten, sondern eine Erweiterung des Touchscreens. Hardware seitig gibt es insgesamt kaum etwas zu bemängeln, außer dass das Design meiner Meinung nach vielleicht ein klein wenig zu bieder wirkt. Der Lautsprecher ist für Telephonverhältnisse einwandfrei und verzerrt auch bei höheren Laustärken nicht, ist aber technisch bedingt sehr bassarm. Musik sollte man aber sowieso ausschließlich über Kopfhörer genießen, die sich dank 3,5mm Buchse auf der Oberseite natürlich jederzeit anschließen lassen.

Die 5 Megapixel Kamera ist ganz ok, das Bild rauscht aber auch mit Blitz in mäßig beleuchteten Innenräumen etwas. Etwas verwirrend ist, dass bei Verwendung des Blitzes das Auslösegeräusch schon zu hören ist, BEVOR der Blitz überhaupt erst aktiviert und das Foto gemacht wurde. Fotografiert man Personen, muss man diese darauf hinweisen, Ihre Pose bitte nicht direkt nach dem Auslösegeräusch zu ändern, sonst gibt’s garantiert Grimassen.

Teil 4/7 – Gestatten: Zune.

Der nächste Punkt wo Microsoft sich von Apple inspirieren hat lassen: Ein WP7 wird nicht als Datenträger erkannt und kann nur mittels der Zune Software mit dem PC verbunden werden, dem Pendant zu Apples iTunes. Wegen Gründen auf die ich hier nicht genauer eingehen will bin ich kein Fan vom iTunes Modell, aber Zune scheint hier einiges richtiger zu machen. Die Gratis Software (ca 100 MB) lässt sich ohne großem Aufwand installieren, und nach Eingabe seiner Windows Live ID kan man das WP7 sofort über den PC verwalten. Emfpehlenswert ist es, wie bei jedem Windowsprogramm gleich mal die Speicherordner zu ändern, sonst verschwinden die eigenen Daten im Eigene-Dateien Jungel und spätestens beim nächsten Neuaufsetzen ist man sie dann endgültig los.

Die Synchronisierung von Medieninhalten aufs Telefon wirkte für mich irgendwie schlüssiger als bei iTunes, obwohl es im Prinzip ähnlich funktioniert: Man legt in Zune eine Sammlung an, die dann entweder manuell oder automatisch mit dem Telefon synchronisiert werden kann – übrigens auch über Wlan. Zumindest theoretisch, denn irgendwie klappte das bei mir nicht so wirklich. Durch ein kleines Symbol direkt beim jeweiligen Inhalt wird angezeigt, ob sich dieser bereits am Telefon, oder nur in der Sammlung am Computer befindet. Die Datein lassen sich auch bequem per Drag’n’Drop verschieben oder löschen, und ein „Was-wird-jetzt-eigentlich-synchronisiert-und-was-nicht“ Chaos wie bei iTunes blieb mir im Zuge meines Tests zum Glück erspart.

In Zune lassen sich natürlich auch direkt Inhalte aus dem Marketplace kaufen und downloaden, hier steht jedoch auch das Filmangebot des bereits von der Xbox 360 bekannten Filmstores zur Verfügung. Die Microsoft Points vom Xbox Account werden natürlich automatisch übernommen. Aber auch das Importieren von eigenen Filmen per Drag’n’Drop stellt kein Problem dar. Ich zog einen Film im AVI, und einen im MPG2 Format direkt in meine Sammlung, worauf sich beide sofort ansehen ließen. Will man den Film dann auch noch am Handy sehen, dann muss man ihn einfach aus seiner Sammlung aufs Handy-Icon ziehen, und das File wird sofort umkodiert, was bei einem Spielfilm etwa 30 Minuten dauern kann. Seltsamerweise war der Film dann noch nicht automatisch am Handy, sondern musste nochmal rübergezogen werden, das Kopieren dauerte dann aber nur wenige Sekunden.

Zu guter Letzt muss noch Quickplay erwähnt werden, die frei konfigurierbare Starteseite von Zune. Hier können Inhalte aus der Sammlung frei platziert werden und zuletzt hinzugefügte Medien werden angezeigt, damit man sie bei Bedarf gleich zur Hand hat. Praktisch.

WP7 kann übrigens fast uneingeschränkt verwendet werden während es mit dem Computer verbunden ist, lediglich der Marketplace und die Zune App sind nicht verfügbar.

Teil 5/7 – Xbox Live.

Dass das Windows Phone 7 integrierte Xbox Live Funktionen bietet, klang für mich nach DEM großen Kaufargument. Registriert man sein Windows Live Konto, wird automatisch der (so vorhandene) Xbox Live Account mit dem Handy synchronisiert und man sieht sofort wie einem sein eigener Xbox-Avatar von der Xbox-Kachel auf der Startseite zuwinkt.

Die Erwartungen waren groß, doch die Enttäuschung machte sich bald breit. Ich erhoffte mir nämlich, direkt am Handy meine Freundeslisten, bereits erspielte Erfolge und Infos zu den „großen“ Spielen ansehen zu können. Leider geht nichts davon, lediglich der aktuelle Gamerscore und die am Handy installierten Games werden angezeigt. Für alle weiteren Infos wird automatisch der Browser geöffnet und die normale Xbox Website angesurft. Der einzige „Nutzen“ von Xbox Live am Windows Phone 7 ist letztendlich, dass sich auch bei den mobilen Games Erfolge und somit Gamerscore freispielen lassen, die dem Xbox Konto zugerechnet werden. Ganz nett, aber jetzt doch nicht der Kaufgrund für mich. Sehr angenehm ist jedoch, dass es genau wie auf der großen Xbox zu jedem Spiel ein kostenloses Demo zum Ausprobieren gibt. Da könnten sich Apple und Android ruhig ein Vorbild daran nehmen. Obwohl das wieder zum Nachteil haben könnte, dass es weniger werbefinanzierte, aber inhaltlich vollwertige Lite-Versionen geben könnte. Man wird sehen, wie es sich entwickelt.

Ein absolutes No-Go beim Spielen für mich ist aber das Nicht-Multitasking des WP7. Drückt man mittem im Spiel die Stand-By Taste, und möchte später weiterspielen, wird man bitter enttäuscht: Das Spiel fängt nicht dort an wo man aufgehört hatte, sondern das Level startet neu bzw. der letzte Speicherpunkt wird aufgerufen.  Das geht ja mal gar nicht.

Teil 6/7 – Was nicht ganz so toll ist.

Der derzeit aber größte Nachteil von Windows Phone ist wie bereits erwähnt das nicht vorhandene Multitasking. Wie bis vor kurzem am iPhone ist es nur möglich, ein einziges Programm laufen zu lassen. Wenn man es von Android, oder inzwischen auch vom iPhone her gewohnt ist, schnell zwischen aktiven Programmen hin und her zu wechseln, wird man höchstwahrscheinlich keine große Freude mit dem Windows Phone haben. Ebenso fehlt eine Copy & Paste Funktion – also gemeinsam mit dem Multitasking genau die Features, für deren Fehlen das iPhone damals die meiste Kritik abbekommen hat. Da bleibt nur zu hoffen, dass Microsoft diese Mängel bald per Software Updates ausbügeln wird.

Das Starten von runtergeladenen Apps und Games dauert sicher auch auf Grund der Multitask Problematik meistens seine Weile. Will man schnell in die Twitter App schauen, muss man zwischen 5 und 10 Sekunden warten bis alles geladen ist. Von „schnell“ kann also nicht die Rede sein. Auch bei manchen Games, die man „nur schnell mal zwischendurch“ beim Warten auf die Ubahn spielen will, kann so eine Ladezeit echt nervig sein. Wenn man mit dem Spiel begonnen hat, ist die Ubahn inzwischen auch schon da.

Ich weiß nicht, ob es an mir und meinem Home-made Heimnetzwerk liegt, aber ich hatte Probleme mit diversen Datenverbindungen. Im Optionsmenü wurde mir ständig angezeigt, dass es einen Windows Live Fehler gibt, und dass Probleme beim Synchronisieren auftreten, obwohl mein Xbox Live Konto einwandfrei funktionierte. Auch mit dem Updaten von Apps hatte ich des öfteren so meine Not. Es wurde mir angezeigt, dass ein neues Update zur Verfügung stand, aber beim Download Versuch kam eine Fehlermeldung, dass „ich Wlan aktivieren, oder das Telefon an den PC anschließen sollte“, obwohl ich im WLAN Netz angemeldet war. Ein Druck auf „Alle aktualisieren“ brachte aber verlässlicherweise immer den Hinweis „Es gibt ein Problem beim Ausführen Ihrer Anforderung. Versuchen Sie es später erneut“.

Einmal wurde ich sogar von Grafikfehlern heimgesucht, denn plötzlich spielte die Anzeige verrückt und Symbole, Kacheln und Schriften wurden wild verteilt angezeigt. Vor lauter Panik startete ich das Handy neu und seit dem trat das Problem nicht mehr auf. Ist also doch ein klein wenig Windows im Gerät vorhanden 🙂

Teil 7/7 – Fazit.

Das Windows Phone 7 ist meiner Meinung nach ein Telefon für bisherige Nicht-Smartphone Benutzer, die zwar ab und zu die tollen Möglichkeiten von modernen Telefonen nutzen möchten, die aber etwas Angst davor haben, von zu viel Technik erschlagen zu werden. Ich denke, dass eingesessene iPhone oder Android User kaum auf Windows Phone 7 umsteigen werden, sondern dass Microsoft darauf abzielt, potentielle iPhone Käufer für sich zu gewinnen. Für diese Zielgruppe ist das Windows Phone 7 eine feine Sache und absolut empfehlenswert, für iPhone und Android Verwender gibt es aber einfach noch zu viele Mängel, die gegen einen eventuellen Umstieg sprechen. Nächstes Jahr, wenn dann zwei, drei Software Updates erschienen sind, kann es jedoch schon wieder ganz anders aussehen. Man muss halt einfach berücksichtigen, dass Windows Phone 7 noch ein junges System ist, und Kinderkrankheiten da normal sind.

Kurz: Ein gelungener Neustart seitens Microsoft, der hauptsächlich für Neukunden interessant ist, und deshalb den etablierten Smartphone Markt aber kaum aufmischen wird.

[www.microsoft.com]
[A1 Telekom]

PS: Herzlichen Dank an Frau Waninger von A1 Telekom für’s freundliche zur Verfügung stellen des Testgerätes!

PPS: Im aktuellen humeCAST #007 rede ich auch ausführlich über das neue Windows Phone.