Mein *New* 3DS Review.

Dieser Tage erscheint hierzulande der *New* 3DS, die neueste Hardware Revision von Nintendos aktueller Handheld Konsole. In Japan und Australien kam das Gerät bereits im Herbst 2014 auf den Markt. Weil dort, genau wie in Europa, PAL der regionale Standard ist, habe ich mir den *New* 3DS bereits Ende November von dort importiert. Ich hatte also schon über zwei Monate Zeit, ihn ausführlich zu testen und möchte hier nun pünktlich zum EU Release meine Eindrücke dazu schildern.

Gleich mal vorweg: Ich bin (fast) restlos von dem Gerät begeistert. Vor allem das neue 3D Display ist einfach nur genial, denn dank Head-Tracking passt sich der 3D Effekt nun automatisch der Kopfposition des Spielers an. Im Klartext: Man „verliert“ den 3D Effekt nicht mehr sobald man das Gerät oder den Kopf bewegt. Das Gerät selbst ist eine Spur größer als der originale 3DS und auch das obere Display ist eine Spur größer geworden. Die Farben erscheinen nun kräftiger, vor allem verglichen mit dem eher milchigen Display des 3DS XL.

Das Design ist deutlich eleganter als das vom etwas kantigen, originalen 3DS und erinnert stark an den DS Lite – Was absolut ok ist, war dieser doch die meiner Meinung nach hübscheste Handheld Konsole die jemals erschienen ist. Der *New* 3DS hat neben dem Aussehen und dem neuen Display aber noch weitere Neuerungen vorzuweisen: So wurde endlich ein zweiter Analog-Stick eingebaut, der hauptsächlich zum Steuern von Game-Kameras gedacht ist. Der Stick ist etwas gewöhnungsbedürftig, da er kein Analog-Stick oder Circlepad im herkömmlichen Sinn, sondern ein unbeweglicher Gummiknubbel ist, der auf Druck reagiert. Anfangs fühlt sich die Bedienung etwas seltsam an, man hat sich aber nach kurzer Zeit daran gewöhnt und steuert die Spielkamera problemlos damit. Den Retro Fan freuen die im SNES Farbschema eingefärbten ABXY Buttons natürlich auch sehr 🙂

Auf der Rückseite sind zwei zusätzliche Schulterbuttons hinzugekommen, die etwas umständlich, aber gerade doch noch zu erreichen sind. Ob diese im Spiel vernünftig benutzbar sind kann ich nicht beurteilen, da ich noch kein Spiel ausprobieren konnte, welches diese Buttons unterstützt.

IMG_2100_web_sDer *New* 3DS hat nun auch einen NFC Sensor spendiert bekommen, der zur Kommunikation mit den Amiibo Spielfiguren dient. Vom Feature-Set her ist der 3DS nun übrigens identisch zum Wii U Gamepad. Das macht vor allem deshalb Sinn, weil Nintendo Handhelds und Heimkonsolen mit der nächsten Generation zusammenführen will.

Ganz perfekt ist der *New* 3DS jedoch nicht, die Kritikpunkte sind für mich aber verschmerzbar. Bevor ich mir den *New* 3DS zugelegt habe, hatte ich einen 3DS XL, der auf Grund seiner Größe sehr angenehm zu bedienen war. Der *New* 3DS ist deutlich kleiner, was für mich anfangs sehr ungewohnt war und sogar kurzzeitig zu schmerzenden Fingern führte. Wer jedoch bisher mit dem orginalen 3DS gespielt hat, ist von diesem Problem nicht betroffen. Leuten mit großen Händen rate ich aber eher zum *New* 3DS XL, den ich leider bisher noch nicht ausprobieren konnte. Das neue Steuerkreuz kommt mir etwas leichtgängiger vor, es fühlt sich dadurch aber vielleicht um eine kleine Spur schwammiger als die alten Versionen an. Bis jetzt hat sich das aber nicht negativ auf die Spielerfahrung ausgwirkt. Am meisten stört mich persönlich aber der dünne und kurze Stylus, der verglichen mit den Styli von 3DS und 3DS XL einfach nur billig und unhandlich wirkt. Ärgerlich, aber wie gesagt verschmerzbar.Der *New* 3DS hat, im Gegensatz zum *New* 3DS XL, austauschbare Faceplates, genannt „Zierblenden„, dank denen man sein Gerät nach Herzenslust umgestalten kann. Die Zierblende auf der Geräteunterseite, die durch zwei kleine Schrauben befestigt ist, beherbergt nun den Akku und auch eine 4 GB Micro-SD Speicherkarte, die im Lieferumfang inbegriffen ist. Man muss die Blende also jedesmal abschrauben, wenn man die Karte wechseln will. Manche Leute stört das furchtbar, mir jedoch ist das ziemlich egal, so oft wechsle ich die SD Karte nicht.

Vorsicht übrigens beim Übersiedeln seiner Daten von einem alten auf ein neues Gerät, vor allem wenn man mehr als 4GB an Daten zu übertragen hat: Der Transferprozess ist etwas hakelig und da der alte 3DS normale SD Karten verwendet hat, sollte man sich schon vorher bereits eine Micro-SD Karte mit passender Größe besorgt haben. Und ganz wichtig: Es ist kein Ladegerät im Lieferumfang inbegriffen. Warum? Weil Nintendo. Wer kein 3DS, 3DS XL oder DSi Ladekabel sein eigen nennt, muss also noch etwa 10,- Euro zusätzlich dafür einplanen.

Fazit:

Der *New* 3DS ist die perfekte Neuauflage. Wem der originale 3DS zu unausgegoren und der 3DS XL zu klobig war, der sollte unbedingt einen Blick darauf werfen. Vor allem das geniale neue 3D Display sollte alle „Der instabile 3D Effekt nervt“-Kritiker deutlich milder stimmen. Wer jedoch noch immer mit seinem alten 3DS(XL) zufrieden ist, hat wenig Grund auf den *New* 3DS umzusteigen. Es handelt sich dabei halt doch lediglich um eine optimierte Überarbeitung, und nicht um eine völlig neue Konsole. Wer sich jedoch (wie ich) Nintendo-Fan, Konsolen-Freak und/oder Early-Adopter schimpft: Kaufen, Oh mein Gott, KAUFEN!!!