Concert Reviews

Lies an diesem Ort meine Live Memos

Letztes Update:29.04.2000

Lacrimosa, Dreams of Sanity, Lake of Tears

Wir hatten uns schon rechtzeitig vor Beginn des Konzertes vorm Planet Music eingefunden. Es stach gleich ins Auge das das heute anwesende Publikum, entsprechend der Musik Lacrimosas, ein bunt (?) gemischter Haufen war. Vom coolen Altrocker über den Black/Gothic Gruftie bis hin zu Dauerwellenbestückten True Metaller waren alle Metal Schichten vertreten. Dementsprechend war das Planet Music beinahe zum Bersten voll. Als Auftakt spielten Dreams of Sanity aus Tirol, die ja unter der Haube von Tilo Wolfs Label gut aufgehoben sind. Mir persönlich fehlt die Kristine Hornbacher, die ja nach dem DOS Debütalbum zu Therion wechselte. Trotzdem: Gutes Konzert. Die im Nachhinein spielenden Lake of Tears konnten mich dagegen nicht überzeugen. Schleppendes Material und ein eintöniger Sänger langweilten sehr. Das wäre der ideale Moment sich mit Bieren auf den Hauptact zu präparieren gewesen, doch leider war ich an jenem Abend der Fahrer.

Jetzt war es so weit! Lacrimosa sollten beginnen. Sollten. Die Halle, voll mit verschwitzten Leibern, entwickelte eine schwierig zu verkraftende Athmosphäre, ähnlich einer Sauna, und Lacrimosa ließen sich g e n u g Zeit. Aber als sie dann begannen, hatte sich das Ausharren gelohnt! Tilo, auf seine eigene Art anmutig und faszinierend, begeisterte die Audienz von der ersten Sekunde an. Das Set bestand aus so ziemlich allen Klassikern und Highlights, deren Erwähnung hier sowieso überflüssig wird. Auch einige Alte Nummern aus den „einsamkeit, Angst“ Zeiten wurden, mehr oder weniger im Metallischen Gewand vorgetragen. Musikalisch haben sich Lacrimosa sehr zum Guten gewandelt, die Musiker konnten technisch einiges bieten, ausser Tilos Frau, ??? die meiner Meinung nicht Englisch und nicht singen kann. Aber egal, das sollte nicht ins Gewicht fallen. Als Zugabe spielten Lacrimosa noch zusammen mit Dreams of Sanity Ihre auf dem letzten Album vertretene Version von Phantom der Oper.

Letztendlich verließen wir das Planet Musik zufriedener Dinge und sehnten uns nach dem nun bevostehenden Besuch eines gewissen Fast Food Ladens…


The Kovenant, Hypocrisy, Evereve, Brimstone, Gardenian,

Gleich vorweg angemerkt, die folgenden Impressionen sind etwas beeinträchtigt durch meinen genau diesen Zustand dieses spaßigen Abends…

Mit schon einigen Bierchen intus fanden wir uns wiedereinmal im Planet Music ein. Gardenian spielten schon, ich betrachtete den etwas In Flames lastigen Output von der Bierschank aus beim (vergeblichen) Versuch beim anderen Geschlecht zu landen…

Sehr schön, zwar nichts Aussergewöhnliches, aber durchaus akzeptabel. (Gardenian, versteht sich). Brimstone ließen mich aufhören: Aha, simple 80er True Metal Thematik mit kröchzendem Gröhl Kreisch Sänger?? Interessant! Musikalisch zugegebener Maßen sehr geradlinig, aber durchaus Spaßig und Bang – fähig. Ganz Nett. Von Evereve bekam ich aus keine-Ahnung-warum-ich sollte-nich-so-viel-saufen irgendeinen Grund nicht recht viel mit. Schätze aber daß sie ziemlich abgerockt haben. Der neue Sänger tat sein Handwerk angeblich exzellent und konnte das alte Material glaubwürdig rüberbringen. Danach wartete man sehr gespannt auf die mit der Namensänderung verbundenen Stiländerungvon (The) (K)Covenant. Begonnen wurde mit dem bereits bekannten New World Order. Doch nach der ein bißchen an die neue Deutsche Härte erinndernde Nummer war aus irgend einen Grund eine Halbe Stunde Pause. Bierpause. Dann gings weiter. Ich selbst war heilfroh einige Stücke aus dem Debüt Nexus Polaris zu hören, denn das neue Material will und will sich nicht mit meinen Gehörgängen anfreunden. Geschmackssache. Trotzdem ging der Bär ab und Fans und Künstler waren glücklich- Appropo Künstler, Nagash, jetzt genannt Psy Coma war ein sehenswerter Anblick. Völlig ausgeflippt in einem Rock mit transparenten Oberteil und bleich geschminkt. Lässt da leicht gar ein gewisser Herr Manson grüßen. In der Umbaupause richtete mich ein weiteres Bier und eine (aber große) Nase Poppers mich entgültig zugrunde. Mir ist erzählt worden daß Hypocrisy grenzgenial waren und die Halle aus allen Rohren gedampft hätte. Weis nicht mehr wo und wie und wann, aber irgendwie kam ich zu Hause an. Glaub ich halt.


Manowar

Gespannt waren wir alle. Wir sollten die Kings of Metal live erleben dürfen! Schon beim Marsch zur Libro Hall begegneten uns mehr flammenverzierte Harleys als normalerweise üblich. Mit wilden Schlachtgesängen pendelten wir in glorreiche Halle, in der die mächtigen Krieger des Stahls uns ihre Gunst erweisen würden. Der Saal war in der Mitte geteilt und eine Art Laufsteg war aufgebaut. Die Räumlichkeiten füllten sich nach und nach mit Fans und vor Beginn wurde uns mitgeteilt daß Manowar Österreich auf Grund seiner treuen Fans auserwählt haben, ihren Auftritt hier live mitzuschneiden! Welch göttliche Ehre! Wir sind unwürdig. Wir hatten uns in die erste Reihe gekämpft, mit einen Haufen blauer Flecken, versteht sich. Das Konzert war lauter als die Hölle und es wurden Klassiker aus beinahe allen Alben zum Besten gegeben. Heart of Steel wurde in der deutschen Version präsentiert. Nett. Übrigens, die Typen (ausgenommen von Eric Adams) sind alle gewaltig! Vor allem Karl Logan beeindruckte. Störend waren nur die obligatorischen Solos (lang) und die Kriegesreden von Mr. „Kill False Metal“ Joey DeMaeo. Nach einer Stunde gab es dann eine Pause von ungefähr 20 Minuten, welche dann mit Wheels of Fire beendet wurde. Dann nahm das Unheil seinen Beginn. In typisch österreichischer Bierzeltmanier schossen einige (oder wars nur einer?? Burn in Hell!!) „Fans“ ihre vollen Bierdosen auf die Bühen, was zu einem Mikrofonausfall führte. Als dann trotz der Drohgebärde Joeys (wahrscheinlich waren die Attentäter den Englischen nicht mächtig) weitere Becher gen Bühne segelten, brachenManowar das Konzert ab. Wir schlichen vorsichtig und schleunigst aus der Halle, denn einige (Ex?) Fans begannen Fuck Manowar zu brüllen und zu randalieren. So fand dieses so erwartungsvolle Konzert ein wirklich unglirreiches Ende. Was pflegten Manowar stets zu sagen? Whimps and Posers leave the Hall… In diesem Sinne.


Children of Bodom In Flames, Arch Enemy, Dark Tranquility

Querfeldein (oder bergein?)in die Alpen ging die Reise: Nach Graz! Im Orpheum sollte das heutige Event stattfinden. Wie nicht anders zu erwarten bestand das Publikum hauptsächlich aus „Schwarzen“, also Black- und Gothlern. Das Orpheum selbst ist ein interessantes Gebäude. Anmutig erinnert es an eine Oper (Oder ist es eh eine? Ich ordinärer Narr!) und es war das erste Mal das ich bei einem Rockkonzert Sitzplätze (Im Hinteren Teil des Saals) vorfand. Bequem bequem. Mein Blut war wiedermal schon mit einer anderen Substanz angereichert als wir eintrafen, dementsprechend mein Zustand. Arch Enemy spielten schon. Technisch gut, die Jungs, aber in mir blieb das „die Jungs sind spitze“ – Gefühl einfach aus. Ebenso Dark Tranquility. Soll nicht heißen daß die Combos mies sind, aber im Vergleich zu den heißerwarteten 2 Hauptacts konnten sie mich nicht begeistern. Dann war es so weit: Die ersten Keyboard Töne erklangen, ich kämpfte mich in die erste Reihe und rechtzeitig zum Beginn von Children of Bodom konnte ich mein Haupt schon den Secutities ins Gesicht wedeln. Technisch, wie nicht anders zu erwarten, nahe an der Perfektion trugen die äußerst sympathischen Finnen ihr Liedgut vor. Obwohl erst 2 Alben am Markt, haben die Jungs beinahe jetzt schon nur Klassiker im Handgepäck, nicht zu vergessen die obligaten Gitarre/Keyboard Solos und die Ozzy Osbourne Cover Version „Shot in the Dark“. Nach ihrem Auftritt völlig ausgelaugt und halbtot schleppte ich mich auf einen freien Platz und genoß InFlames nur noch auf Distanz. Die Bühnendekoration erinnerte an ein Schultheater (1,5 m hohe Pappflammen) und als Intro mußte das Star Wars Thema herhalten. Auch bei Inflames gewohnt hoher Standart, der Sound wirkte jedoch etwas breiig, was aber an der architektonischen Begebenheit des Orpheums liegen konnte. Im Großen und Ganzen ein gelungenes Konzert, ich sehnte mich nur mehr nach meiner Ruhestätte und hoffte daß die Nachwirkungen morgen nicht allzu unmenschlich ausfallen würden…


Mind Over matter 1998

Juhu!! Ein 2 Tages Festival in Österreich! Die Vorfreude war gewaltig. Wir gelangten schon Freitag Abends am Gelände an, es waren noch wenig Leute anwesend, so fanden wir einen angenehmen Campingort nähe eines Baches. Das Ganze wirkte etwas verwildert. Das Konzertgelände war inmitten von Wald, Wiesen und Feldern, nur wenige Häuser standen in absehbarer Entfernung herum. Der Campingplatz war eigentlich etwas weiter weg geplant, aber die ersten Camper schlugen ihr Zeltlager nahe des Geländes auf, und so taten auch die später eintreffenden Gäste. Im Endeffekt war der ursprüngliche Campingplatz ungenützt und man mußte einen Kilometer zum Wc hatschen, welches übrigens nach schon kürzester Zeit sich in eine Kloake gewandelt hatte… Auch ein schöner Badesee war nicht weit entfernt, nur leider war das Wetter nicht das Wärmste. Wir hatten damit sowieso Glück, es war meistens bewölkt und nie zu heiß, nur ein bis zweimal regnete es leicht. Sehr angenehmes Klima!

Ok, obwohl wir schon Freitag Abend genügend Alk konsumiert hatten und uns mit unseren neuen Zeltnachbarn angefreundet hatten, ging es Samstag morgens recht gut. Irgendwann vor Mittag war Einlass und wir machten uns auf das Gelände zu erkunden. Zahlreiche Merchandise Shops und Grillstände hatten ihre Buden zum Teil schon aufgebaut, Souvenirs hatten sich schnell gefunden. Gegen Mittag begann dann das Programm. An den Ablauf kann ich mich nicht mehr genau erinnern, deshalb widme ich mich den Bands erst gegen Ende des Berichts. Da es nur eine Bühne gab blieb während den Umbaupausen immer genug Zeit um sich mit Trink- oder auch Rauchwaren aller Art einzudecken oder schnell mal ins Zelt zu schauen, um sich mit mitgebrachten Utensilien zu erfreuen. Samstag abends war man dann schon einigermaßen geschafft, und ich konnte mir die letzten Bands einfach nicht mehr geben.

Frisch fröhlich ging es Sonntags weiter mit dem Programm. Übrigens, was die Stimmung beim 98er MOM so einzigartig machte, war, daß man beinahe vergeblich nach irgendwelchen Sicherheitskräften suchen mußte. Einzig die Aufpasser beim Eingang und die Bühnensecuritys konnte man ausmachen, das ganze MOM vermittelte eine vollkommen vogelfreie Atmosphäre. Themawechsel: Wir Idioten bemerkten erst spät am Sonntag daß sich der Backstagebereich gleich links von der Bühne befand, und es nicht lange dauerte bis wir zahlreiche Autogramme ergattert hatten. So war Tag auch sehr schnell vorüber und wir machten uns später Stunde auf die Heimreise während noch zahlreiche Afterparties das MOM feierlich ausklingen ließen.


Mind Over Matter 1999

War das MOM 1998 schon mein absolutes Highlight des Jahres, dementsprechend groß war die Vorfreude auf die 1999er Version. Ungefähr 40 Bands auf 2 Bühnen waren angekündigt, eigentlich alles, was zur Zeit in der Szene einen Namen hatte. Als wir Freitags ankamen waren wir gleich mal überrascht, wie zentral es diesmal lag! Hatte es im Vorjahr den Charme eines Campingurlaubs mit Live Bands, so ähnelte es diesmal einem durchorganisierten Volksfest. Nicht weit von Oberwart entfernt am Messegelände gelegen, mitten im Ortsgebiet fand es statt. Es war schon ein Großaufgebot von Hilfskräften wie Parkplatzeinweiser (für den man diesmal bezahlen mußte) oder den Campingplatzwächtern (auch für den mußte man blechen) und auch Konzertbesucher waren schon in Scharen eingetroffen. Wir erkannten nicht sofort, daß es 2 Campingplätze gab (links und rechts am Gelände), also drängten wir uns am Überfüllteren zusammen und schlugen unsere Zeltlager auf. Der Freitag Abend wurde mit dem Erkunden des Geländes und dem Erkunden der eigenen Alkoholresistenz verbracht. Die Aufwärmparty in der Indoor Halle begann gegen 9 Uhr, und Bands wie die Wiener Neustädter Dark Side, die Deutschen Clown-Black-Mettler Mystic Circle und Metallium heizten gehörig ein. Vor allem Metalliums geniale Version von Smoke on the Water wußte zu gefallen.

Am nächsten Tag gings dann wieder Mittags los, als erste Band spieleten die „wir sind 48 Stunden am Tag Heavy Metal und sind böse und fressen kleine Kinder“ True Metaller von Sacred Steel. Sie hatten mit extremen Soundschwierigkeiten zu kämpfen, erst gegen Ende des Auftritts war der Sound und annehmbar. Wir schauten derweil zum Skateplatz nebenbei, aufdem einige Skatecontests stattfanden, und man auch selbst sein Können unter Beweis stellen konnte. Mir dem Wetter hatten wir wiedereinmal großes Glück, es war bewölkt uns angenehm warm.

Der nächste Reiseabschnitt führte in die Indoor Hall, in der tagübers Hardcore Bands aufgeigten, zum Beispiel Rykers. Es war zugegebenermaßen ein wenig stressig, immer von Bühne zu Bühne zu eilen, um ja jede Band betrachten zu können. Die Highlights des Tages waren in meinen Augen die Misfits, Atrocity (Axel kann einfach nicht singen), Napalm Death, Hammerfall („Heavy Metal cant be played at 90 Db!“), InFlames und Therion. Am Schluß des Programms lag ich schon halb tot in meinem Zelt und pennte bereits. Verdammt anstrengend so ein Tag auf einem Festival!

Sonntag früh wachte ich schweißdurchnäßt auf. Der Grund: Die Sonne knallte prall vom Himmel! Zum Glück floß neben dem Gelände ein kleiner Fluß, in dem wir Abkühlung suchten.

Nun gingen wir auf VIP Safari: Der Hintereingang war zur VIP Launch umfunktioniert worden, man konnte sich aber nach Herzenslust zwischen den Trucks der Bands herumtreiben und auf Autogrammsuche gehen. Die Rechnung ging auf, wir trugen fette Beute ins heimische Lager, doch seht selbst unter HUMAS HALL OF FAME.

Meine Pflichttermine waren an diesem ach so glorreichen Tag Gamma Ray, Children of Bodom, und JBO. Der Tag klang mit Motörhead und Ronny James Dio aus, doch auf dem Campingplatz fand eine geniale Afterparty ihren Anfang: Einige verirrte Seelen begannen auf den Plastik Mülltonnen einen Tribe Rhythmus zu jammen. Immer mehr Leute stießen hinzu und hämmerten auch im Rhythmus auf die Tonnen ein. War echt ein genialer Anblick und musikalisch auch recht interessant. Die Session fand auch dann keinen Abbruch, als die Tonnen lichterloh in Flammen aufgingen. Das MOM 1999 endete sozusagen also recht infernal. Leider müssen wir uns bis zum Nächsten noch ein Jahr gedulden, da es dieses Jahr abgesagt wurde. Nähere Infos unter www.subculturTahomaal-events.com


Entombed, Skinlab, Kill to This

Es war eine spontane Aktion, als wir aus einer Laune heraus in die Arena kutschierten um uns das Entombed Konzert zu geben.

Die Arena war bei weitem nicht gefüllt, es hatte jeder mindestens 2 m² Platz um ungestör zu bangen. Als erstes spielten Skinlab, die etwas die Soulfly- Sepultura Roots Welle verfolgten. Sowohl optisch als auch klanglich. Ich kannte die Gruppe bis dato noch nicht, fand sie aber ganz Ok. Die nächsten am Start waren die, deren Namen ich vergessen hab…. Auch sie waren mir unbekannt, aber ihr verrücktes Auftreten und auch die musikalische Leistung waren annehmbar.

Als drittes und letztes spielte der Hauptact, ENTOMBED.

Sie rockten voll weg, ihr nun eingeschlagener Stil, der sogenannte Death ´n Roll, eignet sich großartig zum moshen, wenn nur Leute dazu dagewesen wären…

Einige Fans forderten sie jedoch ständig auf, ihr altes Material zu spielen, da ihre Setlist hauptsächlich aus neuem Material bestand.

Aber im Großen und Ganzen ein netter Abend, etwas mehr Leute hätten halt schon dort sein können. Egal.


Black Sabbath, Pantera, Coal Chamber

Das ich das noch miterleben durfte! Die Black Sabbath Reunion! Original Besetzung! In Wien in der Libro Music Hall! Und ich fuhr hin! Wow!

War das Event eigentlich in Wels als Rock Festival mit noch mehr Bands, wie zum Beispiel Helloween, Guano Apes und Life of Agony geplant, mußte es auf Grund behördlicher Auflagen (wieder einmal…) abgespeckt und verlegt werden. Überblieben „nur“ Coal Chamber, Pantera und eben die Großmeister Black Sabbath. An diesem Tag heizte nicht nur die Sonne die Libro Music Hall unerträglich auf, nein, Coal Chamber und Pantera trugen sicher einen beträchtlichen Anteil zur Hitzeentwicklung bei. Überall wurde gemosht und gepogt, eigentlich eine ganz tolle Stimmung, was da abging! Mir persönlich gefiel, daß Pantera einmal „Number of the Beast“ von Maiden anstimmten und vor Schluß des Sets mit dem Intro „Iron Man“ das Publikum auf Ozzy und Co. Vorbereiteten!

Endlich sollte es soweit sein: Großmeister Ozzy Osbourne, endlich wieder vereint mit seinen alten Kumpanen von Black Sabbath, sollte uns sein geheiligtes Liedgut vortragen. Die Stimmung war dementsprechend gut, anscheinend waren sich alle bewußt, die Band in Originalbesetzung vielleicht zum letzten mal überhaupt erleben zu können… Die Fans waren wider mein Erwarten allesamt sehr jung, und hatten den gleichen Spaß wie zuvor bei den „jüngeren“ Acts. Das erfüllte einen schon mit einem starken Gefühl der Gemeinschaft, erfreulich, erfreulich!

Über die Setlist brauche ich nicht viel zu verlieren. Die ganzen Klassiker der Ozzy – Ära waren vertreten, für Stimmung war garantiert. Ozzy torkelte gewohnt paranoid auf der Bühne herum und überschüttete das tosende Publikum ab und zu mit seinen obligatorischen Eimern voll Wasser. Erfrischend! Als dann als Zugabe, wie kann es anders sein, paranoid angestimmt wurde, erreichte der Abend seinem Höhepunkt.

Black Sabbath verließen anschließend die Bühne und Tahomawir machten uns zufrieden auf den Heimweg. Ozzy wir lieben dich!


Stratovarius, Rhapsody, Sonata Arctica

Gespannt, gespannt war ich. Dies sollte mein erstes (naja, nach Manowar) reinrassiges (True-, bzw Power, ich hasse diese Definierungen) Konzert werden. Bis jetzt waren doch alle Pilgerfahrten zu den Live Stätten der harten Musik der schwarzen, bzw. Todesbleilastigen Partien zugeteilt gewesen.

Gerade hier bei uns in Österreich, wo doch meiner eigenen Erfahrung nach, der Großteil der Metaller aus Black-, Death- und Gothlern bzw. Hardcorlern, Punks und Alternativies besteht, war meine Neugier nach dem Andrang von hohem Ausmaße.

Im Eingangsbereich des Planet Music stauten sich auf alle Fälle schon überraschend viele Fans. Der erste Eindruck vermittelte ein ausgewogenes Publikum, obwohl doch eher ältere Metal Freaks anwesend waren. War es gar nicht gewohnt, typische Vater-Gestalten um mich herum versammelt zu sehen… Den T-Shirt Wettbewerb gewannen ganz klar Stratovarius gefolgt von Children of Bodom, Iced Earth, und Blind Guardian. Na gut, zum Konzert: Zu unseren aller Leid mußten wir Photoapparate abgeben, und stießen nach der typischen Ganzkörperbetatschung in die heilige Halle vor. Sonitacacacaa… spielten schon als wir ankamen, sie hatten so typischen guten alten Metal drauf, sogar mit technisch nicht schlechten Spielereien. Sie wurden schon gehörig von Publikum abgefeiert, auch diese euphorischen Reaktionen waren mir etwas fremd. (Bei den Black/Death/usw Gigs kommt normalerweise erst beim Hauptact Stimmung auf).

Nach einer recht kurzen Umbaupause tönten schon die glorreichen Kampfparolen aus den Amps und das Pulikum flippte jetzt schon aus. Die Meister des Glory-Metal-gemixt-mit-klassischen-Vivaldi-Orchester-und-schwulem-Sänger beglückten uns mit ihrem Liedgut! Doch was war das? Wo waren die Klassik Elemente geblieben? Ich bin bis heute nicht sicher ob die Klassik vom Band kam, oder lediglich der Keyborder dafür sorgte. Auf jeden Fall rockte es gewaltig, und es hörte sich stets etwas neben den CD Versionen an. Besonders der Sänger (übrigens sehr schwules Posing) vergriff sich öfters in dem Tönen. Aber nichtsdestotrotz ein sehr geiler Auftritt. Die gute Stimmung auf der Bühne schlug sofort aufs Publikum über und die Halle kochte beinahe über. Das Set bestand hauptsächlich aus den „Symphony o.t.e.l.“ – Lager, nur die Zugabe war vom Erstling, nämlich „Warriors of Ice“ (Samt Intro). Mastermind Luca Turilli an der Gitarre hätte Manowar in Anbetracht seines Outfits, seiner Muskeln und seines Posings alle Ehre gemacht! Respekt!

Nachdem wir zahllose Schlachten gewonnen und Heldentaten bestritten hatten, waren Stratovarius am Zug. Gleich mit der aktuellen Single „Hunting high and low“ eröffneten sie den Gig und hatten die Gunst des Publikums sofort zu 100 % auf Ihrer Seite. Lasereffekte und ein Projektor, der die Rückwand der Bühne stets mit wechselnden Präsentationen erleuchtete machten den Gig zu einem Erlebnis. Im athmosphärischen Teil von „Mother Gaia“ wurden Kubikmeter Kunstschnee auf die Fans gesprüht, welches im Neonlicht der Laser verkammt geil aussah. Zum Set selbst. Der Schwerpunkt lag natürlich auf der neuen CD „Infinity“, doch auch die altbekannten Klassiker fehlten nicht. Der ca. eineinhalb Stunden lange Auftritt hatte schließlich meine Ohren etwas mitgenommen. Denn eineinhalb Stunden Stratovarius bedeuten eineinviertel Stunden durchgehende Double Base. Im Großen und Ganzen wiedermal ein sehr schönes Konzert, werde aber meine Ohren nun ne Weile nur als Schmuck mit mir rumschleppen…


Machine Head, NPC, Infernal

Eigentlich war es eine sehr spontane Aktion Machine Head zu besuchen. Ich stand vor der Entscheidung Maiden / Machine Head… Zum Glück is mir dann eingefallen dass ich auf beide gehen könnte! (Intelligenter Mann)

Es war ein Dienstag, auch eine neue Erfahrung unter der Woche auf ein Konzert zu gehen. Aber dieser Umstand hielt die Fans nicht davon ab die Arena fast voll zu machen! Ok, nun zum Konzert selbst. Als Opener spielten die Oberösterreicher INFERNAL, die wir schon von diversen kleinen Gigs aus der Gegend kannten. Musikalisch eine sehr heftige Mischung, schwer einzuteilen. Technisch einwandfreie Rythmen, passende Soli, abwechselnder Gröhl/Clear Gesang des Sängers und Bassers, bei manchen Songs unterstützt wurde vom zweiten „Sänger“ der wirklich geil tief gröhlte. Das Material beeindruckte sofort, war tanzbar, nur das Bühnenbild lässt sehr zu wünschen übrig. Sänger/Bassist (die Frisur erwähnen wir mal nicht) wirkte extrem verspannt, und brachte zwischen den Songs nicht viel mehr wie „Das war der und der Song, wir sind Infernal“ raus und feuerte das Publikum selten an. Der Rest der Band stand auch beinahe regungslos herum, den Vogel schoss sicher der Keyborder ab. Völlig schüchtern wirkend, stocksteif und teilnahmslos stand er hinter seinem Keyboard und nickte mit dem Rhythmus mit. Naja. Aber ansonsten verdammt geil! Aus denen wird noch was! Garantiert….

Die zweiten nannten sich NPC aus Wien. Sie enterten mit Schottenröcken bekleidet die Bühne und das Intro war auch eine altbekannte Schottische Melodie. Als sie dann zu spielen begannen war mir schon klar was mich erwarten würde. Eine von vielen tausenden Bands die einfach in der Masse untergehen werden… Sänger (sah aus wie der Weihnachtsmann ohne Bart, mit Glatze und Brille) grölte verdammt tief und die Musik war zwar verdammt hart, jedoch uninspiriert und belanglos. Death Teile mit minutenlanger durchgehender Doublebase wechselten mit an Hardcore angelehnten Teilen. Die zahlreichen Fans der Band hatten ihren Spass, mir persönlich gaben NPC nichts…

Während der Umbaupause zu MACHINE HEAD drängten wir uns in die erste Reihe und beobachteten die Stage Crew beim Aufbauen des Sets. Ich liebe dieses Gefühl vor den Auftritten! Die Spannung stieg immer höher, dann, enlich ging das Licht aus, Nebelschwaden erfüllten die Luft und dann Standen die Machine Head Mannen auf der Bühne… Sänger / Gitarrist Rob Flynn und der zweite Gitarrist schauten verdammt böse drein, wobei sofort auffiehl wie jung ersterer mit seinen kurzen Haaren jetzt ausah… Ich persönlich hatte ein wenig Angst dass sie den Schwerpunkt auf neues Material legen würden, bin kein großer Fan vom Burinig Red… (Ok, is nicht schlecht, aber im Vergleich zu den alten MH einfach ein Gaga). Doch das Material war bunt gemischt, die alten Kracher und gleichzeitig Klassiker brachten die Halle zum kochen. Nach dem 2 Song verzog ich mich mal nach hinten um das Ganze gemütlich von hinten zu betrachten… Die Fans hüpften und moshten wirklich beinahe die 2 Stunden ununterbrochen durch, vor allem der Stagediver Faktor war extrem hoch… Die Stage Security hatten verdammt viel zu tun. Leider rannte ein Diver das Mirko um, wonach Rob (auf Sympatische Art) die Fans ein wenig rügte… Er plapperte so und so gern zwischen den Songs, und er macht den Job verdammt gut! Gegen Ende des Gigs stimmten sie plötzlich Iron Man von Black Sabbath, The Trooper von Maiden, Roots von Sepultura und ein Mötley Crue Lied an, die überraschten Fans wussten es zu schätzen und rasteten komplett aus.

Rob lobte das Wiener Publikum beinahe nach jedem 2. Song, wie Crazy wir nicht waren… Er war anscheinend verwundert, da das letzte MH Komzert vor 3 Jahren nicht annähernd so euphorisch ausgefallen ist…

Letztendlich verzichteten sie (ZUM GLÜCK) auf MESSAGE IN A BOTTLE und The burnig Red, wobei letzteres nach der überlangen Verabschiedung zum Ausmarsch passend zur Stimmung kam.

Ein Souvenir trug ich auch noch mit nach Hause, ich konnte nämlich den letzten Alk-Becher fangen den Rob Flynn ins Publikum schoss…

Ein verdannt geiles Konzert, ich weis nicht ob ich es jemals zuvor schon so zugehen gesehen habe… Machine Head, Ihr seht mich beim nächsten Mal wieder! Garantiert!