4.7.2000, Libro Music Hall
Letztes Update: 25.07.2000
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Kapitel I: The GatheringFür mich war es seit ich von dem Maiden Konzert erfuhr klar das es nicht ohne mich stattfinden sollte… Im Vorfeld waren auch meine Kumpels überzeugt mitzufahren, ich rechnete schon mit 2 oder 3 Autos… Im Endeffekt hatte ich am Tag des Konzertes noch immer keine Eintrittskarte (Jaja, Geld haben ist Kunst) und die anderen sind leider draufgekommen daß sie kein Geld haben /keine Lust haben /eine Freundin haben /Nachtschicht haben, im Endeffekt fuhren wir also zu dritt… |
Kapitel II: Armageddon
Am Tage des Konzertes waren plötzlich schwerste Unwetter über unser Land gezogen… Ich fuhr gerade vom Dienst gen Heimat als sich der Himmel verdüsterte… War es minuten zuvor noch angenehm warm so sah man sich plötzlich an nächtliche Verhältnisse erinnert. Eine gar schrecklich düstere Wolkenwand schob sich aus Osten in unsere Richtung und laut Rundfunk sollte uns noch ein wahres Inferno erwarten. Auf dem Heimweg Begannen dann die apokalyptischen Zustände, Sturmböhen, Hagel, Blitz und Donner, Regen, nein, ich sah das Konzert schon dahinschwinden… Doch die Metal Gods waren gnädig gestimmt und ließen das Wetter den restlichen Tag dann ausgeglichen sein… |
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Kapitel IV: Longing
Heilfroh das noch genügend Parkplätze frei waren verließen wir das Auto und erkundeten das Schlachtfeld: Da wir schon spät dran waren war das Gelände schon mit Fans übersät, überall wo man hinsah sah man Gleichgesinnte… Als Nächstes checkte ich meine Finanzen – und hatte zuwenig Geld..Shit! Verfluchte Abendkassa! Aber ich dürfte den Göttern wirklich sympatisch sein, stand nicht unweit entfernt jemand der mir eine 130 Schilling billigere ermäßigte Karte andrehte! Perfekt. Nach dem Kartenkauf machten wir noch einen Abstecher zum Auto, telefonierten mit ein paar Leuten die NICHT am Konzert waren (ÄÄÄTSCH!!) und stärkten uns für die Schlacht. Also betraten wir die heilige Stätte, auch Libro Hall genannt, und uns erwartete eine fast prall gefüllte Halle, jede Menge Schweißgeruch und sehr heiße und stickige Luft… SPIRITUAL BEGGARS waren gerade mitten in ihrem Set und leider kannte ich beinahe nichts von ihnen, aber was gespielt wurde hörte sich akzeptabel an… Aber welche Band befriedigt einen Maiden Fan schon wenn man weiß daß Maiden in Kürze auftreten werden… Auch ihr Auftritt ging zu Ende und wir kämpften uns immer weiter vor um bei Beginn des Konzertes einen idealen Platz zu haben. Während der Umbauphase stieg die innere Nervösität beinahe ins Grenzenlose und jede Minute schien ewig zu dauern. Die Dekoration auf der Bühne war noch mit schwarzen Tüchern bedeckt und man konnte nur erahnen was uns erwarten würde… Dann war es so weit, die Stage Crew entfernte die Tücher, und der endgültige Anblick sollte sich uns offenbaren… |
Kapitel V: IRON MAIDEN GONNA GET YOU
Das Licht ging aus, ein geniales apokalytisch anmutendes Bombastik-Intro ertönte und mann spürte förmlich die Spannung der anderen Fans. Dann ertönten die ersten Töne von „The Wickerman“ (tata, dadadadada, tata, don don dan dan) und die Menschenmasse strömte nach vor und presste mich an die vor mir stehendenMenschen… Da ich der Kreislauf King bin hielt ich es nur bis zum 3. Song in der 2. Reihe aus und nachher suchte ich Erholung ein wenig weiterhinten, wo es sogar „kühler“ war und man genug Platz zum bangen hatte. Die ersten 3 Songs waren gleichzeitig auch die ersten 3 des neuen Albums BRAVE NEW WORLD. Der erste Klassiker war TWO MINUTES TO MIDNIGHT, dann wechselten sich neue Songs (BNW, Virtual XI, X-Factor) mit den Klassikern (Erwähnung überflüssig) recht ausgeglichen ab. Bruce brachte auch die BAILEY Songs (Sign of the Cross – Genial – und The Clansman) genial rüber, ich war froh daß ich Maiden nie mit Blaze erleben durfte… (Nix gegen Blaze, aber Maiden sind eben nur Maiden mit Bruce…). Die Klassiker braucht man sowieso nicht erwähnen, die Stimmung war hier eindeutig am Besten, obwohl die neuen Nummer von BNW auch nicht zu verachten sind! Musikalisch gesehen eine Wanderung von den „IRON MAIDEN, KILLERS“ Zeiten bis eben zu „BRAVE NEW WORLD“, obwohl es nicht möglich war ALLE Klassiker zu spielen, das sind einfach inzwischen schon zu viele, aber ich möchte mich nicht beschweren, die Tracklist war mehr als zufriedenstellend. Nicht nur fürs Ohr wurde was geboten, nein, die Augen wurden bei Maiden mindestens genauso verwöhnt. Die Bühnendekoration war im BNW typischen Blau gehalten, die hintere Wand wurde von einem riesigen Transparent verdeckt, das Song zu Song ausgewechselt wurde. So sah man bei „The Trooper“ den Sturmtruppen-Eddy, und bei NUMBER OF THE BEAST, das übrigens als Zugabe gespielt wurde, sah man plötzlich im Dunkeln das Cover der CD auftauchen und die Band stürmte wieder hervor und spielte noch ein paar Draufgaben (Number, Iron Maiden, Sanctuary).
Die übrige Bühnenshow war auch dementsprechend aufregend, von ist man ja ohnehinn gewohnt daß er keine Minute ruhig stehen kann. Ununterbrochen rannte er auf der Gühne umher, es waren extra für ihn hinten und seitlich Plattformen aufgebaut auf denen er herumtollen konnte. Die restlichen Musiker zeigten sich ebenfalls äußerst agil und posten was das Zeug hielt. Einzig Adrian´s Bewegungsradius kam mir etwas eingeschränkt vor. Als das X-Factor Intro ertönte wurde es dunkel und Bruce erhob sich an ein riesiges Holzkreuz gefesselt in die Höhe um SIGN OF THE CROSS anzustimmen, ich hätte nicht gedacht daß der Song live sooo mächtig rüberkommt, ich habe das gesamte Lied durchgebangt, oje, mein Genick läßt grüßen (Genicko McBrain).
Im Zwischenteil von The Evil that Man do kam wieder ein ca. 3 Meter großer Eddy auf die Bühne und lieferte sich ein Duell mit den Gitarristen, ich habe keine Ahnung wie das Ungetüm funktionierte! Für eine Puppe zu perfekt und für eine Verkleidung zu groß?!?! Na egal, rübergekommen ist mächtig! Bei IRON MAIDEN waren in einem riesigen geflochtenen Käfig einige Jungfrauen eingesperrt mit denen sich Bruce zwischendurch vergnügte (Pleasure Slave?? *g*) und nach der Frage „Shall we burn them?“ wurden sie symbolisch geopfert, ein Haufen Pyros ließen die Halle noch heißer werden…
Nach eineinhalb bis 2 Stunden Spielzeit verabschiedeten sich Maiden großzügig von uns, Plektren, Handschützer und Sticks wurden im Publikum verteilt (AAA! ich habe den letzten Stick den Nicko schoß ergattert! Glory!) und Maiden verließen die Bühne. Völlig verschwitzt und ausgelaugt drängte ich mich während „alway look on the bright side of live“ zum Merchanise Stand und gönnte mir noch ein Maiden Tour-Shirt (die 350 Ösen waren´s mir wert) und torkelte ins Freie…
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